Über uns

Aufgaben und Schwerpunkte des Instituts

Das Lehrangebot des Dr. Senckenbergischen Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin umfasst neben "freien Seminaren" und Doktorandenkolloquien vor allem

  • Kurse der Medizinischen Terminologie für Human- und Zahnmediziner (1. Semester)
  • Wahlpflichtfach: Ausgewählte Themen aus der Medizinethik (3. Semester)
  • Geschichte der Medizin 
  • Geschichte der Medizin unter besonderer Berücksichtigung der Zahnheilkunde
  • Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens
  • sowie die Ringvorlesung Ethik in der Medizin

Die Mitglieder des Instituts forschen zu verschiedenen Schwerpunktthemen, von denen hier nur genannt seien: Medizin im Nationalsozialismus; Geschichte und Ethik der Euthanasie und Sterbehilfe; Ethik in der Altenpflege.

Bemerkungen zur Geschichte des Instituts:

Die Frankfurter Universität wurde 1914 gegründet. 1917 erhielt der Frankfurter Internist, Medizinhistoriker und Medizintheoretiker Richard Koch einen Lehrauftrag für Geschichte der Medizin, der 1922 zu einem Lehrauftrag für die "Geschichte und die philosophischen Grundlagen der Medizin" erweitert wurde. 1920 wurde Richard Koch Privatdozent, 1926 außerplanmäßiger Professor für Geschichte der Medizin. 1927 wurde ein "Seminar für Geschichte der Medizin" errichtet. Die Leitung dieses Seminars hatte bis zu seiner Entlassung 1933 (aufgrund seiner jüdischen "Abstammung") Koch inne, bis 1935 wurde es noch kommissarisch geleitet. Richard Koch musste 1936 "emigrieren", er starb 1949 in der damaligen Sowjetunion.

Die Gründung des "Instituts" für Geschichte der Medizin erfolgte 1938 als "Senckenbergisches Institut für Geschichte der Medizin". Die Dr. Senckenbergische Stiftung, die in diesem Jahr ihr 175jähriges Bestehen feierte, übernahm die Kosten für einen besoldeten Lehrauftrag und für bestimmte Sachmittel.

Das Institut, das heute zum Fachbereich Medizin der Universität gehört, trägt weiter das "Senckenbergische" im Namen. Es erinnert damit an den Frankfurter Arzt Johann Christian Senckenberg, der 1763ff. eine großzügige Stiftung ins Leben rief. Zu ihr gehörten das "Bürgerhospital", eine Bibliothek, naturwissenschaftliche Sammlungen (die Grundlage des Naturmuseums Senckenberg), ein "Theatrum anatomicum", ein chemisches Labor und ein botanischer Garten. Das "Senckenbergianum" befand sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts am Eschenheimer Turm in der Stiftstraße.

Die Institutsleiter waren von 1938 bis 1971 Walter Artelt, von 1971 bis 1974 Gunter Mann, von 1974 bis 1993 Gert Preiser, von 1993 bis 1995 Otto Winkelmann, von 1995 bis 2004 Helmut Siefert. Ab Oktober 2004 war Prof. Dr. Dr. Udo Benzenhöfer geschäftsführender Direktor des Instituts, er verstarb, noch vor seiner Pensionierung, im März des Jahres 2021. Das Institut wird seit September 2021 kommissarisch von Prof. Dr. med. Michael Sachs geleitet.